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Willkommen bei Postpartale Depression Schweiz (demnächst Periparto)

News

Medikamente und Stillen bzw. Schwangerschaft

Psychopharmaka gehen durch die Plazenta oder über die Muttermilch immer auch auf das Kind über. Umfassende Studien zu möglichen Schädigungen fehlen. Das gilt auch für pflanzliche Medikamente wie z.B. Johanniskrautpräparate. Kleinere Einzelstudien und langjährige Erfahrung lassen vermuten, dass verschiedene Psychopharmaka das Kind nicht schädigen. Insbesondere Antidepressiva gelten als relativ sicher. Sie werden deshalb heute auch schwangeren und stillenden Frauen verabreicht. Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es aber nicht.

Deshalb müssen die Risiken sorgfältig gegeneinander abgewogen werden: Auf der einen Seite die mögliche (wenn auch unwahrscheinliche) Schädigung des Kindes, auf der anderen Seite die Gefahr für Mutter und Kind durch die Depression. Das Abstillen muss als Alternative diskutiert, darf aber nicht erzwungen werden, da dies die Depression verstärken könnte. Wird einer schwangeren oder stillenden Mutter ein Medikament verabreicht, muss eines ausgewählt werden, das nach neustem Forschungsstand als unbedenklich gilt. Die Dosierung darf nicht zu niedrig gewählt werden, da die Wirkung sonst ausbleibt. Ausserdem sollten Mutter und Kind regelmässig untersucht werden.

Die folgenden Medikamente sollten nicht während Schwangerschaft und Stillzeit eingenommen werden:

  • Medikamente ohne ärztliche Verordnung und Kontrolle
  • Medikamente, zu denen keine Erfahrungen zu Schwangerschaft und Stillen vorliegen
  • Medikamente, von denen bekannt ist, dass sie zu Schädigungen führen können

Weitere Informationen zum Gebrauch von Medikamenten in der Stillzeit finden Sie hier oder auf www.embryotox.de

Nebenwirkungen

Wir verzichten hier aus folgenden Gründen auf eine Auflistung der Nebenwirkungen:

  • Die Hersteller sind verpflichtet, jegliche jemals in einem Versuch aufgetretene Reaktion aufzulisten, auch wenn sie nur bei einer einzigen Versuchsperson aufgetaucht ist und der Zusammenhang mit dem Medikament gar nicht bewiesen ist. Entsprechend lang und „gruselig“ nehmen sich die Listen der Nebenwirkungen aus.
  • Die meisten Personen haben zumindest Respekt vor Psychopharmaka, manchmal sogar grosse Angst davor. Diese Ängste sind bei depressiven Frauen oft noch verstärkt. Wir empfehlen deshalb besonders Leuten, die ohnehin schon unter Ängsten leiden, die Beipackzettel der Medikamente nicht zu lesen. Über die wichtigsten Nebenwirkungen klärt die Ärztin auf.
  • Psychopharmaka sollten in jedem Fall unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden! Das garantiert, dass allfällig auftretende Nebenwirkungen unter Kontrolle gehalten werden können.

Antipsychotische Medikamente

Antipsychotische Medikamente werden gegen Halluzinationen, Wahnvorstellungen und geistige Verwirrung verschrieben. Bei diesen Symptomen ist die Einnahme von Medikamenten zwingend, da die Selbstmord- oder Tötungsgefahr in der Regel hoch ist.

Immer öfter werden antipsychotische Medikamente aber auch in Kombination mit Antidepressiva gegen Depressionen eingesetzt, da sie stimmungsausgleichend wirken.

Antipsychotische Medikamente machen nicht abhängig.

Naturheilmittel

Die Phytotherapie setzt pflanzliche Heilmittel anstelle von chemischen ein. Das bekannteste in der Depressionsbehandlung ist das Johanniskraut.

Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, teilweise auch unter Ärzten, dass pflanzliche Heilmittel keine Nebenwirkungen hätten und damit auch in der Schwangerschaft und Stillzeit bedenkenlos eingenommen werden könnten. Dem ist nicht so. Bei normaler Dosierung sind zwar bisher keine Schädigungen bekannt. Es gibt beim Johanniskraut aber Hinweise auf Leber- oder Nierenschäden bei hohen Dosierungen. Wenn ein pflanzliches Heilmittel mit Alkohol zubereitet ist, besteht ebenfalls die Gefahr einer Schädigung.

Deshalb gilt für Naturheilmittel derselbe Grundsatz wie für chemische Medikamente: Sie dürfen nur unter Aufsicht einer Ärztin eingenommen werden; insbesondere während Schwangerschaft und Stillzeit.

Schlafmittel

Schlafmittel können über eine kurze Zeit bei Schlafstörungen helfen. Allerdings können sie abhängig machen. Die meisten Schlafmittel dürfen ausserdem stillenden Müttern nicht verabreicht werden. Deshalb ist es sinnvoll, eine Schlafstörung eher mit einem Antidepressivum zu behandeln, das eine schlaffördernde Wirkung hat.

Fokusthemen

  • PPD bei Migrantinnen und Migranten

    PPD bei Migrantinnen und Migranten

    Je nach Studie liegt die Prävalenz bei Einwanderern zwischen 20 und 42 Prozent. Der Anpassungsprozess wird als sehr belastend beschrieben, so ist es nicht verwunderlich, dass sie ein erhöhtes Risiko für eine psychische Erkrankung haben.

  • Väter und Postpartale Depressionen

    Väter und Postpartale Depressionen

    Über psychische Krankheiten von Vätern nach einer Geburt ist noch weniger bekannt als bei Müttern. In den letzten Jahren ist allerdings ein Wandel zu beobachten: es wird verstärkt erforscht wie sich Väter in der Zeit nach der Geburt fühlen. 

  • Mehrlingsrisiko

    Mehrlingsrisiko

    Im Durchschnitt 14 Mahlzeiten in 24 Stunden, 12 Stunden Säuglingspflege, dazu der normale Haushalt – jede vierte Zwillingsmutter erkrankt an einer Postpartalen Depression in den ersten drei Monaten. Weitere Studienresultate zum Thema lesen Sie im Fokusbericht.