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Postpartales Stimmungstief oder Depression?

Zwischen 40 und 80 Prozent der Mütter leiden unter einem postpartalem/postnatalen Stimmungstief, auch „Heultage“ oder „Babyblues“ genannt (früher auch „Milchfieber“, weil es oft mit dem Milcheinschuss einhergeht). Es tritt wenige Tage nach der Geburt auf und verschwindet innerhalb von Stunden oder Tagen wieder, ohne dass eine Behandlung nötig ist.

Symptome sind Traurigkeit und Weinen, Konzentrationsstörungen, Reizbarkeit, Aggressivität, Verwirrtheit, Schlaf- und Appetitstörungen. Es handelt sich dabei um eine natürliche Reaktion auf die überwältigende Lebensveränderung, die mit der Ankunft eines Babys verbunden ist. Das postnatale Stimmungstief ist Teil eines Anpassungsprozesses auf ein neues Leben. Wichtig ist, dass das Umfeld verständnisvoll und geduldig reagiert und dafür sorgt, dass die Mutter möglichst viel Ruhe hat und viel Zuspruch bekommt. Ausserdem sollte sie darüber aufgeklärt werden, dass es sich um etwas ganz Normales handelt.

Die Symptome sind von denjenigen einer postpartalen Depression kaum zu unterscheiden. Der wesentliche Unterschied liegt in der Dauer dieser Symptome. Halten sie mehr als zwei Wochen an, besteht der Verdacht auf eine postpartale Depression. Ein stark ausgeprägtes Stimmungstief nach der Geburt erhöht das Risiko, an einer postpartalen/postnatalen Depression zu erkranken.