Ursachen rund um die Geburt
Schwangerschaft
Schwierigkeiten rund um die Schwangerschaft können eine Depression begünstigen, z.B. eine lange erwartete oder eine ungewollte Schwangerschaft, eine Depression während der Schwangerschaft oder körperliche Komplikationen bei der Schwangeren oder beim ungeborenen Kind.
Traumatische Geburt
Notfallkaiserschnitt können ebenfalls eine Postpartale/Postnatale Depression auslösen. Entscheidend ist nicht die objektive Schwere einer Geburt, sondern das subjektive Empfinden der Frau während der Geburt. Schädlich ist insbesondere das Gefühl von Kontrollverlust und Ausgeliefertsein. Dieses Gefühl kann sich auch bei einer sehr schnellen Geburt einstellen, von der sich die Mutter emotional überrumpelt fühlt. Dass ihr Umfeld eine so „leichte“ Geburt als Glücksfall preist, kommt erschwerend hinzu.
Oft muss sich die Mutter von ihrem eigenen Wunschbild einer Traumgeburt verabschieden, die gemäss gängigem Muttermythos schön und überwältigend zu sein hat. Hier können bereits erste Schuld- und Versagensgefühle auftreten.
Probleme im Wochenbett
Diverse körperliche Probleme im Wochenbett (Infektion, schwere Anämie oder ein ausgeprägtes postpartales Stimmungstief), Gesundheitsprobleme beim Kind (Frühgeburt, Krankheit, Behinderung) oder eine verzögerte Entwicklung, Schreibabys und Stillprobleme (Brustentzündung, Ansetzschwierigkeiten, zu wenig Milch) erhöhen das Risiko einer Postpartalen/Postnatalen Depression.
Abstillen / Abstillmedikamente
Beim Abstillen, insbesondere wenn es abrupt geschieht, kommt es zu einem Abfall der stimmungsaufhellenden Endorphine im Körper. Dadurch kann eine Depression ausgelöst werden. Wenn das Abstillen gegen den Willen der Mutter geschieht, können Versagensgefühle hinzukommen. Wurde die Stillzeit als glücklich erlebt, ist das Abstillen auch eine Verlusterfahrung. Ausserdem stehen gewisse Abstillmedikamente im Verdacht, Depressionen auszulösen.