Wie gehe ich mit Ablehnung um?
Ablehnung durch Ihre Frau
Die Krankheit Ihrer Frau kann dazu führen, dass sie ein Verhalten an den Tag legt, das Sie verletzt. Beispielsweise
- ist sie wütend auf Sie
- macht sie Ihnen andauernd Vorwürfe
- zieht sie sich von Ihnen zurück
- lehnt sie Sie ab
- stellt sie die Entscheidung in Frage, ein Kind gewollt zu haben
- will sie keinen Sex.
Ihr erster Instinkt ist möglicherweise, sich von ihr zurückzuziehen. Das wäre jedoch ein grosser Fehler, denn sie ist dringend auf Ihre Unterstützung angewiesen, auch wenn sie es vielleicht nicht zeigen kann. Tauschen Sie sich mit Ihrem Umfeld über die Krankheit und Ihre Sorgen aus. Versuchen Sie, möglichst viele Personen, die Ihnen und/oder Ihrer Frau nahe stehen, ins Vertrauen zu ziehen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
Die meisten depressiven Menschen haben überhaupt keine Lust auf Sex. Versuchen Sie sie keinesfalls dazu zu überreden oder zu zwingen; damit könnten Sie Ihre Beziehung unwiderruflich zerstören.
Ablehnung durch andere
Möglicherweise reagieren andere Leute ablehnend, z.B. die Familie Ihrer Frau oder auch Fachleute, die Sie konsultieren. Depression ist leider noch immer mit einem Stigma behaftet. Gewissen Leuten ist es von ihrer Persönlichkeit oder ihrem kulturellen Umfeld her nicht möglich, eine psychische Krankheit zu akzeptieren.
Handelt es sich um Angehörige oder Freunde, weisen Sie sie darauf hin, wo sie sich an neutraler Stelle über die Krankheit informieren können, z.B. über diese Website. Wenn Sie von medizinischer Seite auf Unverständnis stossen, wechseln Sie zu einer Fachperson, die auf postnatale Depression spezialisiert ist. Umgeben Sie sich möglichst mit Leuten, die die Krankheit Ihrer Frau akzeptieren und Ihre Probleme verstehen können. (Siehe auch wo kann ich mir Rat holen?)