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Postpartale Depression hat viele Gesichter

Depressionen sind ein Tabuthema. Bei Männern, bei Frauen und vor allem bei Frauen nach der Geburt eines Kindes. Schliesslich sollte die Geburt doch ein freudiges Ereignis sein. Traurigkeit hat keinen Platz, und wenn dann nur ein paar Tage – bekannt als Babyblues – aber dann, spätestens dann soll die Mutter glücklich sein. Sie soll strahlen, voller Energie sein und in der neuen Mutterrolle ganz aufgehen. Doch was, wenn dem nicht so ist? Was, wenn nach der Geburt eines Kindes die Welt nicht mehr hell, sondern düster und bedrohlich ist? Ängste und Sorgen den Alltag prägen und frohe Gedanken kaum mehr Platz finden? Was dann?

Meist tut die verzweifelte Mutter dann so, als ob alles gut wäre. Sie versucht zu lächeln, wenn man sie auf das wunderbare Baby anspricht, versucht die verheulten Augen mit Make-up abzudecken, wenn sie dann doch mal unter Leute gehen muss. Sie versucht die Fassade der glücklichen und dankbaren Mutter aufrecht zu halten. Das ist unglaublich anstrengend und zerreisst sie innerlich. Zuhause bricht sie zusammen. Denn am liebsten würde sie einfach nur in den Arm genommen und verstanden werden. Sie möchte, dass man ihr sagt, dass sie krank ist und dass es Hilfe gibt. Dass sie wieder gesund wird und ihr Kind dann geniessen kann. Dass der Weg bis dahin schwer ist, sie aber nicht alleine ist.

Deshalb lasst euch durch das glückliche Gesicht nicht täuschen, fragt nach, seid da, aber erwartet nicht zuviel. Mütter mit einer Postpartalen/Postnatalen Depression brauchen Hilfe und keine Vorwürfe. Die Krankheit hat viele Gesichter, unterschiedliche Symptome und doch haben sie alle eine Gemeinsamkeit: sie wünschen sich nichts mehr als eine gute und glückliche Mutter zu sein. Mit Verständnis, Interesse und Geduld helft ihr ihnen auf dem Weg dahin.