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Willkommen bei Postpartale Depression Schweiz (demnächst Periparto)

News

  • Montag, 29. April 2024

    Evaluationsbericht

    Perinatale psychische Gesundheit – Versorgungsangebot in der Schweiz

  • Montag, 15. April 2024

    «Baby im Kopf»

    Ausstellung über psychische Herausforderungen des Eltern werdens sowie seins ab dem 06. Mai 2024 in Winterthur

Postpartales Stimmungstief oder Depression?

Zwischen 40 und 80 Prozent der Mütter leiden unter einem postpartalem/postnatalen Stimmungstief, auch „Heultage“ oder „Babyblues“ genannt (früher auch „Milchfieber“, weil es oft mit dem Milcheinschuss einhergeht). Es tritt wenige Tage nach der Geburt auf und verschwindet innerhalb von Stunden oder Tagen wieder, ohne dass eine Behandlung nötig ist.

Symptome sind Traurigkeit und Weinen, Konzentrationsstörungen, Reizbarkeit, Aggressivität, Verwirrtheit, Schlaf- und Appetitstörungen. Es handelt sich dabei um eine natürliche Reaktion auf die überwältigende Lebensveränderung, die mit der Ankunft eines Babys verbunden ist. Das postnatale Stimmungstief ist Teil eines Anpassungsprozesses auf ein neues Leben. Wichtig ist, dass das Umfeld verständnisvoll und geduldig reagiert und dafür sorgt, dass die Mutter möglichst viel Ruhe hat und viel Zuspruch bekommt. Ausserdem sollte sie darüber aufgeklärt werden, dass es sich um etwas ganz Normales handelt.

Die Symptome sind von denjenigen einer postpartalen Depression kaum zu unterscheiden. Der wesentliche Unterschied liegt in der Dauer dieser Symptome. Halten sie mehr als zwei Wochen an, besteht der Verdacht auf eine postpartale Depression. Ein stark ausgeprägtes Stimmungstief nach der Geburt erhöht das Risiko, an einer postpartalen/postnatalen Depression zu erkranken.

Symptome der Postpartalen Psychose

Die Postpartale Psychose oder auch Wochenbettpsychose gilt als die schwerste Form der postpartalen Krise. Sie tritt deutlich seltener auf als die Postpartale Depression und kommt bei einer bis drei von 1000 Müttern vor. Eine Postpartale Psychose tritt sehr plötzlich, innerhalb der ersten drei Tage bis ca. vier Wochen nach der Geburt auf. 

Es handelt sich um eine sehr ernsthafte und gefährliche Erkrankung. Zum Schutz von Mutter und Kind ist es ausgesprochen wichtig, dass die Mutter nicht mit dem Baby alleine gelassen wird und umgehend ärztliche Betreuung erhält.

Symptome sind:

  • Persönlichkeitsveränderung, Realitätsverlust: Ein verändertes Verhalten und eine veränderte Persönlichkeit sind Merkmal einer Postpartalen Psychose. Häufig leiden die Betroffenen unter extremer Unruhe und Angstzuständen, wirken verwirrt und desorientiert. Ihr Denken, Fühlen und Handeln wird von ihrem Umfeld als irrational wahrgenommen, erscheint ihnen selbst  aber als absolut logisch, weil sie die Realität ganz anders wahrnehmen. Dieser Zustand kann unterbrochen sein von Momenten, in denen die Mutter vollkommen klar und rational ist. Vollständig klare Momente können abrupt zu Verwirrtheit wechseln und umgekehrt.

  • Antriebssteigerung, motorische Unruhe (manische Phase): Manche Mütter sind extrem unruhig und haben eine hohe Antriebssteigerung. Sie können übersteigerte Glücksgefühle empfinden, sich energiegeladen, geradezu euphorisch fühlen, heiter und überschwänglich sein. Manche leiden unter Grössenwahn und schmieden Pläne für grosse Projekte, ihre Handlungen sind aber häufig unproduktiv.

  • Antriebslosigkeit (depressive Phase): Manche Betroffenen sind vollständig apathisch, antriebslos und teilnahmslos. Sie wirken wie gelähmt, maskenhaft und versteinert.

  • Extreme Stimmungsschwankungen: Die Stimmungslage unterliegt grossen Schwankungen, wechselt von euphorisch zu hoffnungslos, von verzweifelt zu gereizt und aggressiv.
  • Ein- und Durchschlafstörungen: Das Schlafbedürfnis kann stark verringert sein und betroffene Frauen leiden oft an Ein- und Durchschlafstörungen.

  • Wahnvorstellungen: Eine Mutter kann beispielsweise davon überzeugt sein, ihr Baby sei vertauscht worden oder man wolle es ihr wegnehmen. Diese Vorstellungen können begleitet sein von Halluzinationen. Betroffene hören, sehen, riechen oder schmecken Dinge, Menschen oder Tiere, welche nicht existieren. Manchmal wird das Kind für ein Dämon oder für Christus gehalten oder die Mutter hält sich selbst für eine Heilige. Die Mutter kann sich zu rituellen Handlungen getrieben fühlen sowie unter Zwangsvorstellungen und Tötungsfantasie leiden. Suizidgedanken sind ein weiteres häufiges Symptom einer postpartalen Psychose.

Eine Wochenbettpsychose muss in der Regel stationär und mit antipsychotisch wirkenden Medikamenten behandelt werden. Die Symptome bessern sich dadurch meist innerhalb kurzer Zeit. Allerdings führt eine akute Wochenbettpsychose zu grosser Verunsicherung, Selbstzweifel und Ängsten, sowohl bei den betroffenen Müttern wie auch bei deren Angehörigen. Zur Verarbeitung der Erlebnisse und um Sicherheit in der Beziehung und im Umgang mit dem Kind zu gewinnen, ist ein Aufenthalt in einer Klinik für Mutter und Kind äusserst hilfreich und eine weiterführende Psychotherapie sehr wichtig. 

Der Heilungs- und Erholungsprozess einer Wochenbettpsychose kann lang und schwer sein, eine Psychose ist für Körper und Geist eine enorme Belastung, betroffene Mütter sind danach erschöpft und fühlen sich leer. Auch wenn die Symptome der Psychose wieder verschwunden sind, geht die Verarbeitung des Erlebten weiter. Falls eine PPP möglichst zeitnah richtig erkannt und eine adäquate Behandlung stattfindet, ist die Prognose günstig. Sie ist zudem besser verglichen mit Psychosen zu anderen Lebenszeitpunkten. Leider kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Krankheit zu einem späteren Zeitpunkt im Leben wieder auftritt. Dies kann insbesondere bei einer weiteren Geburt der Fall sein, muss es aber nicht. Eine zukünftige Schwangerschaft, Geburt und das Wochenbett sollten auf jeden Fall gut geplant und fachlich begleitet werden. Es kann hilfreich sein Medikamente zur Vorbeugung zu nehmen, einen Notfallplan aufzustellen und vorsorgliche Massnahmen für die Zeit nach der Geburt zu treffen. 

Im Erfahrungsbericht von Yvonne wird eindrücklich wiedergegeben, dass es trotz allem möglich ist, nach einer weiteren Geburt gesund zu bleiben. 

Symptome

Es gibt zwei Grundformen postpartaler psychischer Erkrankungen: die Postpartale Depression und die viel seltenere Postpartale Psychose. Während die Psychose wegen der starken Persönlichkeitsveränderung der Betroffenen eine relativ offensichtliche Krankheit ist, ist eine Depression nicht so leicht zu erkennen – weder für Angehörige noch für die Betroffene selbst – und kann manchmal erst Monate nach der Entbindung auftreten. Der Edinburgh-Fragebogen kann helfen, eine erste Einschätzung vorzunehmen. Nicht jedes Stimmungstief nach der Geburt muss gleich eine Depression sein.

Symptome Postpartale Depression

Für Aussenstehende ist eine Postpartale/Postnatale Depression oft schwer erkennbar, da Betroffene dazu neigen, so lange wie möglich die Fassade der glücklichen Mutter oder des stolzen Vaters aufrechtzuerhalten. Die Symptome entwickeln sich meist nicht plötzlich, sondern schleichend.

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Symptome Postpartale Psychose

Die Postpartale Psychose tritt viel seltener auf als die Postpartale/Postnatale Depression. Betroffen sind eine bis drei von 1000 Müttern. Meistens tritt sie plötzlich innerhalb der ersten drei Tage nach der Geburt auf. Sie kann sich aber auch in sehr seltenen Fällen aus einer unbehandelten Depression entwickeln.

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Fragebogen: Edingburgh-Postnatal-Depressions-Skala (EPDS)

Die Edinburgh-Postnatal-Depressions-Skala (EPDS) ist ein Fragebogen, der die Stimmungslage der letzten 7 Tage erhebt. Eine hohe Punktzahl deutet auf eine mögliche Depression hin, sagt aber nicht aus, dass mit Sicherheit eine solche vorliegt.

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Postpartales Stimmungstief oder Depression?

Zwischen 40 und 80 Prozent der Mütter leiden unter einem postpartalem Stimmungstief, auch „Heultage“ oder „Babyblues“ genannt (früher auch „Milchfieber“, weil es oft mit dem Milcheinschuss einhergeht). Es tritt wenige Tage nach der Geburt auf und verschwindet innerhalb von Stunden oder Tagen wieder, ohne dass eine Behandlung nötig ist.

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Symptome der Postpartalen Depression

Für Aussenstehende ist eine Postpartale/Postnatale Depression oft schwer erkennbar, da Betroffene dazu neigen, so lange wie möglich die Fassade der glücklichen Mutter aufrechtzuerhalten. Die Symptome entwickeln sich meist nicht plötzlich, sondern schleichend.

Typische Symptome sind:

  • Erschöpfung: Geistige und körperliche Erschöpfung; chronische Müdigkeit; Apathie; Energielosigkeit

  • Antriebslosigkeit, Leere: Schwierigkeit, sich zu etwas aufzuraffen; inneres Leeregefühl; hohler Blick; Unfähigkeit zu weinen; Teilnahms- und Interesselosigkeit; Selbstvernachlässigung, Vernachlässigung des Kindes

  • sexuelle Unlust: Abneigung gegen Berührung und Zärtlichkeit, Schmerzen, mangelnde Lust, verminderter sexueller Genuss

  • Stimmungsschwankungen

  • Traurigkeit: Pessimismus, häufiges Weinen

  • Mangelndes Selbstvertrauen: Verlust des Selbstvertrauens; Unsicherheit

  • Schuldgefühle: Objektiv unbegründete Schuld- und Versagensgefühle; Selbstvorwürfe; Schamgefühle

  • Konzentrationsprobleme: Unfähigkeit, sich zu konzentrieren; zwanghaftes Grübeln

  • Appetitstörung: Appetitlosigkeit oder übermässig gesteigerter Appetit

  • Schlafstörung: Schwierigkeiten beim Einschlafen und/oder Durchschlafen, Früherwachen am Morgen. Die Schlafstörung kann entweder durch die häufigen Schlafunterbrechungen durch das Baby, durch die permanente Anspannung tagsüber oder durch die Depression selbst verursacht werden.

  • Ängste, Panikattacken: Extreme Sorge um das Kind; Angstzustände; Angst, verrückt zu werden, die Kontrolle zu verlieren, körperlich krank zu sein oder zu sterben; Panikattacken, die von körperlichen Symptomen begleitet sein können wie Atemnot, Beklemmung oder Schmerzen in der Brust, Schwindel, Kribbeln in Händen und Füssen, Zittern, Schweissausbrüchen, Schauern oder Ohnmacht.

    Angststörungen können auch unabhängig von einer Depression auftreten. Für die Behandlung ist es wichtig, dass die Fachperson abklärt, ob es sich um eine reine Angststörung handelt oder ob sie die Folge einer Depression bzw. die Depression eine Folge der Angststörung ist. Die meisten depressiven Zustände treten zusammen mit Ängsten auf.

  • Zwangsgedanken: Wiederkehrende quälende und destruktive Gedanken oder drängende Impulse, z.B. sich selbst und/oder dem Kind etwas anzutun. Im Gegensatz zu gesunden Frauen, die ebenfalls manchmal spontan solche Gedanken haben, können Frauen mit Zwangsgedanken sich nicht mehr davon lösen. Anders als bei den Wahnvorstellungen bei einer Psychose werden die Zwangsvorstellungen aber nicht in die Tat umgesetzt. Dagegen können sie dazu führen, dass gewisse Handlungen vermieden werden (z.B. Baden des Babys) oder dass gedankliche oder handfeste Rituale entwickelt werden, um die Zwangsgedanken zu verscheuchen.

  • Reizbarkeit: Ungeduld; Reizbarkeit; Aggression; Streitsucht; Gewalttätigkeit; ständige Unzufriedenheit; unkontrollierte Wutausbrüche

  • Sozialer Rückzug: Fehlende Kraft, soziale Beziehungen zu pflegen und Abkapselung aus Angst vor Unverständnis

  • Zwiespältige Gefühle dem Kind gegenüber: Zwiespältige, ablehnende oder gar keine Gefühle dem Kind gegenüber, was in der Regel zu starken Schuldgefühlen führt.

  • Suizidgedanken

  • Körperliche Beschwerden: Postpartale/Postnatale Depressionen sind oft von psychosomatischen Beschwerden begleitet wie Schwindel, Kopfschmerzen, Herzbeschwerden, Verdauungsstörungen, Magenschmerzen, Muskelverspannungen, Rückenschmerzen, Übelkeit, Hitzewallungen, Benommenheit. Weitere körperliche Beschwerden können bei einer Panikattacke hinzukommen.

Fokusthemen

  • PPD bei Migrantinnen und Migranten

    PPD bei Migrantinnen und Migranten

    Je nach Studie liegt die Prävalenz bei Einwanderern zwischen 20 und 42 Prozent. Der Anpassungsprozess wird als sehr belastend beschrieben, so ist es nicht verwunderlich, dass sie ein erhöhtes Risiko für eine psychische Erkrankung haben.

  • Väter und Postpartale Depressionen

    Väter und Postpartale Depressionen

    Über psychische Krankheiten von Vätern nach einer Geburt ist noch weniger bekannt als bei Müttern. In den letzten Jahren ist allerdings ein Wandel zu beobachten: es wird verstärkt erforscht wie sich Väter in der Zeit nach der Geburt fühlen. 

  • Mehrlingsrisiko

    Mehrlingsrisiko

    Im Durchschnitt 14 Mahlzeiten in 24 Stunden, 12 Stunden Säuglingspflege, dazu der normale Haushalt – jede vierte Zwillingsmutter erkrankt an einer Postpartalen Depression in den ersten drei Monaten. Weitere Studienresultate zum Thema lesen Sie im Fokusbericht.