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Sophie Waibel

Vorstandsmitglied, Strategie und Forschung

Sophie Waibel

Jahrgang

1982

Familiensituation

Partnerschaft

Kinder

Mädchen (2018) und Junge (2019)

Beruf / aktuelle Tätigkeit

Strategisches Projektmanagement,Yoga-Lehrerin

Hobbies

Sport, Reisen, Natur, meine Familie

Erste PPD setzte ein

Nach der Geburt meiner Tochter, aber nicht erkannt; PPD diagnostiziert 9 Monate nach der Geburt meines 2. Kindes

PPD dauerte ca.

PPD dauerte ca. 2 Jahre mit Auf & Abs

Vorgeschichte mit Depression / depressive Verstimmung

keine

Anzeichen / Symptome meiner PPD

  • Anzeichen
  • Wut über Kleinigkeiten
  • Schlaflosigkeit
  • Erschöpfung
  • Mein Verhalten und Denken schien mir fremd zu sein/ ich erkannte mich selbst nicht mehr

Auslöser meiner PPD

Eine Kombination von Dingen: mein Hang alles schaffen zu wollen ohne um Hilfe zu fragen; in einem neuen Land zu leben mit vorerst keinen sozialen Kontakten

Meine PPD in Kurzfassung

Alles unter Kontrolle zu haben und organisiert zu sein, so war ich es gewohnt. Mit der Geburt meiner Tochter wurde dieses System auf den Kopf gestellt – ich konnte noch so gut planen, oft klappte es dann doch nicht so wie gedacht – ich ärgerte mich, manchmal masslos.

Neu in einem fremden Land zu sein, erst neue Kontakte knüpfen zu müssen und keiner Arbeit mehr nachzugehen, machte die Situation nicht einfacher.

Mit der Geburt meines zweiten Kindes, brach das System (und ich!) dann komplett zusammen - ich hatte doch sonst immer alles so hinbekommen wie ich es wollte – ohne Hilfe!

Mein Ärger wandelte sich in Wut meinen Kindern und meinem Partner gegenüber, oft über Kleinigkeiten. Ich schlief schlecht, weinte viel und hatte Panik alleine mit den Kindern zu sein. Nach aussen wollte ich jedoch die Fassade aufrecht erhalten. Ich wollte mir nicht eingestehen, es nicht zu schaffen zwei Kindern zu Hause zu managen. Wo mir doch mein Partner schon so viel im Alltag abnahm!

Mein Schwiegervater und die Corona-Pandemie war meine Rettung aus der Krise heraus: mein Schwiegervater, weil er mich eines Abends aus der Reserve lockte, meinem Leiden und Weinen zuhörte und dann – erfahren als ehemaliger Pfleger – mir einen Hinweis auf den EPDS gab; die Corona-Pandemie, weil 5 Wochen im Lock-Down bei meinen Eltern mir zeigten, dass meine Symptome auch bei kompletter Unterstützung für die Kinder nicht weniger wurden.

In dieser Zeit konnte ich mich auch aufraffen Hilfe zu suchen. Was war es für eine grosse Erleichterung endlich eine Bezeichnung meines Befinden zu erhalten, die Diagnose PPD zu bekommen und den Satz meiner Psychologin zu hören: «Den schwersten Schritt haben Sie bereits gemacht: sich zu überwinden, Hilfe zu suchen. Jetzt gehen wir den Weg bis es Ihnen wieder gut geht gemeinsam.» Und so war es dann auch.

Reaktion meines Umfelds

Mein Partner, welcher mich bereits unterstützt hatte Hilfe zu suchen, zeigte volles Verständnis und stärkte mich durchgehend ohne Klagen auf dem Weg aus der Depression. Meine Familie reagierte verständnisvoll, und gleichzeitig zum Teil ratlos über die für sie neue Thematik. Meinem Freundeskreis erzählte ich erst Monate nachdem es mir besser ging über meine PPD.

Behandlung (Therapie)

Regelmässige Gespräche mit meiner Psychologin über zoom (Corona)

Medikamente

Sertralin

Das hat mir wirklich geholfen

Die liebevolle Unterstützung meines Partners, der mir das Gefühl gegeben hat, nichts mehr zu «müssen», keine Fassade mehr aufrecht erhalten zu müssen und mich Stück für Stück wieder aufzubauen. Die Gespräche mit meiner Psychologin.

Meine Erkenntnis

Ich wünsche keiner Familie diese Erfahrung machen zu müssen und lange im Stillen zu leiden. Jedoch: im Nachhinein bin ich dankbar über meine Erfahrung, die mich als Mensch und uns als Familie so viel stärker gemacht hat. Heute weiss ich: ich muss nicht alles alleine schaffen. Man kann und darf Schwäche zeigen und um Hilfe bitten – und vor allem: eine PPD ist eine Krankheit, die jeden treffen kann.

Darum: sprecht über Eure Gefühle, versteckt sie nicht – ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich viele Personen öffnen und erleichtert von ihren eigenen und Erfahrungen im Umkreis sprechen sobald man die Tür zu diesem Thema aufmacht.

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