«Gute Mütter, bedrohliche Gedanken»

Angst, sich selbst oder dem Baby zu schaden – Zwangsgedanken sind wiederkehrende, aufdringliche Gedanken, Bilder oder Impulse, die als sehr belastend erlebt werden und die Betroffene immer wieder quälen. Oft versuchen Betroffene erfolglos Widerstand gegen die meist gewalttätigen Phantasien zu leisten und leiden enorm darunter. 

In ihrer aktuellen Studie aus dem Jahr 2021 zeigen Fairbrother et al., dass im Zeitraum zwischen dem 3. Trimester bis 6 Monate postpartum rund 8 Prozent der schwangeren Frauen Symptome berichten, welche auf eine Zwangsstörung hinweisen. Bisherige Forschungsergebnisse schätzten die Prävalenz für Zwangssymptome auf rund 2 Prozent im Verlaufe einer Schwangerschaft oder der postpartalen Periode (Fawcett et al., 2017). Die Dunkelziffer dürfte aufgrund der enormen Scham über diese belastenden Gedanken zu sprechen, noch deutlich höher liegen.

Dr. Angela Häne, Oberpsychologin und Leiterin der Zwangssprechstunde am Zentrum für Psychosomatik in Zürich beschreibt im aktuellen Newsletter der der SGZ (Schweizerische Gesellschaft für Zwangsstörungen) das Störungsbild, zeigt Hintergründe und Risikofaktoren für deren Entwicklung auf und welche Relevanz Zwangsgedanken nach der Geburt für Fachpersonen haben.

Im zweiten Teil berichtet eine ehemals betroffene Mutter in einem Erfahrungsbericht, wie sich die bedrohlichen Gedanken bei ihr gezeigt haben und welche hilfreichen Strategien sie im Laufe der Therapie entwickeln konnte, um sich vom Zwang wieder zu lösen. 

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Zudem bietet Dr. Angela Häne in Zusammenarbeit mit Postpartale Depression Schweiz spezielle Online-Fortbildungen für Fachpersonen der frühen Kindheit wie Hebammen, Mütter-Väter-Beraterinnen, Doulas und alle anderen Unterstützenden an, die lernen möchten, wie sie mit Eltern über zwanghafte Gedanken sprechen und deren Leidensdruck reduzieren können. 

Freie Plätze sind am Freitag, 21. Oktober 2022 oder am Freitag, 21. Januar 2023 bei ihr noch zu vergeben.

Mehr über diese Fortbildungen erfahren Sie hier.