Schwanger und depressiv
Früher ging man davon aus, dass eine Schwangerschaft vor depressiven Erkrankungen schützt. Neuere Studien zeigen jedoch, dass Depressionen in der Schwangerschaft mindestens gleich häufig vorkommen wie bei nicht schwangeren Frauen. Die Gründe dafür sind vermutlich ähnlich vielfältig wie bei der Postpartalen/Postnatalen Depression. Allerdings ist sie weniger gut erforscht. Eine Schwangerschaftsdepression kann sich nach der Geburt zu einer postnatalen Depression oder Psychose entwickeln, sich aber auch zurückbilden.
Wird eine Frau, die bereits mit Antidepressiva behandelt wird, schwanger, stellt sich die schwierige Frage nach dem Absetzen des Medikaments (siehe auch Medikamente und Stillen bzw. Schwangerschaft). Diese Frage muss sorgfältig mit der behandelnden Ärztin diskutiert werden. Wird das Medikament einfach abgesetzt, besteht eine sehr hohe Rückfallwahrscheinlichkeit und damit verbunden auch ein erhöhtes Risiko einer Wachstumsverzögerung oder Frühgeburt.
Lesen Sie im Interview von Swissmom mit Prof. Dr. med. Konrad Michel, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, mehr zum Thema.