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Maya Latscha

aktives Mitglied

Maya Latscha

Jahrgang

1984

Familiensituation

Getrennt

Kinder

Zwei Jungs (04.2014 & 01.2018)

Beruf / aktuelle Tätigkeit

  • ehemaliges Vorstandsmitglied Postpartale Depression Schweiz
  • Peer-Mitarbeiterin im stationären psychotherapeutischen Setting Privatklinik Hohenegg AG

Hobbies

Joggen, Wandern und Reisen

Erste PPD setzte ein

1. PPD
Begann direkt nach der Geburt unseres ersten Sohnes, die Geburt und das Ankommen im Wochenbett war für mich sehr traumatisch

2. PPD
Erst ca. 10 Tage nach der Geburt des zweiten Kindes

PPD dauerte ca.

1. PPD
ca. 1 Jahr akut, besser ging es mir aber erst nach 2 Jahren.

2. PPD
Diese Episode war deutlich kürzer – ca. 3 Monate und ich hatte mich wieder gefangen.

Vorgeschichte mit Depression / depressive Verstimmung

Nein

Anzeichen / Symptome meiner PPD

1. PPD
Meine Erwartungen deckten sich nicht mit der Realität. Es folgten Stillprobleme, Erschöpfung, Schlaflosigkeit, Traurigkeit, Überforderung, ein permanent schlechtes Gewissen gegenüber meinem Kind und Mann, Angstzustände und keine Liebe für das Kind.

2. PPD
Viele alte Gefühle kamen vom ersten Mal wieder hoch, dies trotz intensiver Therapie und Vorbereitung, mich plagten permanente Müdigkeit, Traurigkeit und Schlafprobleme.

Auslöser meiner PPD

1. PPD
Perfektionismus, Anspannung während der zweiten Hälfte der Schwangerschaft, Erschöpfung, wenig Verständnis vom Umfeld verstärkte die PND noch zusätzlich.

2. PPD
Vermutlich war es einfach das erneute «Durchleben» der Geburt, die selben Situationen und die anstrengende erste Zeit im Wochenbett mit Baby und Kleinkind Zuhause.

Meine PPD in Kurzfassung

1. PPD

Unser Sohn war ein absolutes Wunschkind. Ich vermute heute, dass traumatische Erfahrungen in der Schwangerschaft der Grundstein für die 1.PPD waren. Ich hatte sehr hohe Erwartungen und klare Vorstellungen rund um die Geburt und an das Elternsein - die Realität deckte sich nicht mit diesen Erwartungen. 

Gefühle gegenüber unserem Wunschkind entwickelten sich nicht auf Anhieb und das war für mich kaum aushaltbar. Ich fing oft grundlos an zu weinen. Ich war einfach nur müde und erschöpft – körperlich und seelisch. Das aufrecht erhalten meiner Fassade nach aussen kostete mich unglaublich viel Kraft. Alles überforderte mich, selbst die kleinsten Aufgaben. Ich tat mich sehr schwer mit der neuen Rolle als Mutter. 

Es erforderte viel engmaschige psychologische Betreuung, eine Haushaltshilfe und vor allem Zeit, bis das gröbste überstanden war. Die Genesungszeit dauerte sehr lange, ich hätte eine stationäre Therapie dringend gebraucht - auch zur Entlastung für meinen Mann. Für ihn war es auch unglaublich schwer. Er war mir aber immer eine sehr wertvolle Unterstützung. 


2. PPD
Aus der ersten PPD hatte ich viel über mich selbst gelernt und organisierte so vieles im Voraus anders. Wir verzichteten auf Besuche im Spital und hatten ein entspanntes «Ankommen» im Wochenbett. Trotzdem kamen nach ca. 10 Tagen viele alte Gefühle wieder hoch. Ich nahm gleich noch im Spital die Medikamente und so kam das grosse Loch gar nicht erst. Wir hatten 24h-Unterstützung Zuhause und darüber waren wir sehr froh. Trotzdem machte mir der Schlafentzug und die neue Rolle als 2-fach-Mami grosse Probleme. Ich weinte viel und Dinge, die ich sonst mit Leichtigkeit tat, waren gefühlt unüberwindbar. Zum Glück legte sich dies nach ein paar Wochen wieder und ich kam im Alltag wieder besser zurecht. 

Reaktion meines Umfelds

1. PPD
Zwar waren alle sehr erleichtert, dass das Kind gesund war, aber niemand konnte verstehen, warum ich nur weinte und keine Freude zeigen konnte. Die Hebamme realisierte den Ernst der Lage und leitete die nötigen Schritte ein, damit wir Hilfe bekamen. 

2. PPD
Unser Umfeld war gut vorbereitet. Wir haben offen kommuniziert – was uns beim ersten Mal sehr schwer gefallen ist. Wir hatten von allen Seiten wirklich liebevolle Unterstützung und dafür sind wir noch heute sehr dankbar.

Behandlung (Therapie)

1. PPD
Psychotherapie, Hypnosetherapie

2. PPD
Die Therapie hatte ich nie unterbrochen, besuchte aber wieder regelmässiger die Psychologin nach der zweiten Geburt.

Medikamente

1. PPD
Temesta, Cipralex, Zoldorm und nun Cymbalta

2. PPD
Temesta, Zoldorm und Dulexotin

Das hat mir wirklich geholfen

1. PPD
Die liebevolle und verständnisvolle Unterstützung meines Mannes, die Psychotherapie und unsere Hebamme, die alle Hebel in Bewegung setzte, dass ich die richtige Hilfe bekam

2. PPD
Die verständnisvollen Reaktionen im Umfeld, das grosse Wissen das ich hatte vom ersten Mal und natürlich die Medikamente sowie die Therapie, welche ich ja regelmässig besucht hatte.

Literaturtipp

Ulrike Schrimpf – Wie kann ich dich halten wenn ich selbst zerbreche?

Meine Erkenntnis

In dieser so schwierigen Anfangszeit und beim Start ins Elternsein haben wir still gelitten. Als es mir besser ging, begann ich mich für andere Betroffene einzusetzen, damit das Leiden wenigstens Sinn macht. Heute über 7 Jahre später hat sich daraus meine Berufung entwickelt, welche ich mit viel Freude und Hingabe mache. 
Holt euch Hilfe, leidet nicht still, wie wir damals. So wird das Lachen und die Sonne in euer Leben zurückkehren. 
 

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