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Hormone

Der Zusammenhang zwischen den verschiedenen Hormonen, körperlichen und psychischen Veränderungen und äusseren Einflüssen ist sehr komplex und noch nicht vollständig erforscht. Die gewaltigen Hormonveränderungen während Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit scheinen jedoch psychische Störungen zu begünstigen.

  • Geschlechtshormone: Während der Schwangerschaft ist die Menge von Östrogen etwa zweihundertmal höher als normal. Der Progesteronwert ist fünfzig- bis hundertfach erhöht. Nach der Geburt sinken sie innerhalb weniger Tage auf die ursprünglichen Werte ab. Manche Frauen reagieren empfindlicher auf solche Veränderungen. Das zeigt sich manchmal schon vor der Schwangerschaft als prämenstruelles Syndrom, oder als ausgeprägte Hochstimmung während der Schwangerschaft. Eine Sterilisation direkt nach der Geburt kann eine Postpartale/Postnatale Depression ebenfalls begünstigen, weil die Eierstöcke danach weniger Progesteron bilden.
  • Immer dann, wenn eine hormonelle Umstellung stattfindet im Körper, ist eine Frau besonders anfällig für eine Depression. Solche Zeitpunkte sind die Zeit kurz nach der Geburt, das Wiedereinsetzen der Menstruation, die Wiedereinnahme der Pille und das Abstillen. Aber auch andere Hormone, z.B. Stresshormone, haben einen wesentlichen Einfluss auf das psychische Befinden.
  • Es gibt Wechselwirkungen zwischen den weiblichen Hormonen und den Neurotransmittern, die die Stimmung regulieren (z.B. Serotonin, Noradrenalin, Dopamin). Diese Wechselwirkungen sind noch nicht genügend erforscht.
  • Hormone rund um die Geburt: Eingriffe in den Geburtsprozess mittels PDA, Medikamenten, künstlichen Hormonen oder Kaiserschnitt können den „Hormoncocktail“ stören, der nach der Geburt dafür sorgen soll, dass die Mutter eine Bindung zu ihrem Kind entwickelt. Das erwartete Hochgefühl nach der Geburt bleibt aus, und die frischgebackene Mutter ist frustriert.
  • Stresshormone: Das körpereigene System, das für die Hormonausschüttung bei Stresssituationen zuständig ist, reagiert vom letzten Drittel der Schwangerschaft bis ein paar Wochen nach der Geburt verzögert. Wird das System in dieser Zeit mit zu vielen Stresssignalen bombardiert, wird es überreizt und reagiert unkontrolliert, was das vegetative Nervensystem beeinträchtigt. Mögliche Folgen sind Herzrasen, Schweissausbrüche, Angstattacken und zitternde Hände.
  • Schilddrüse: Manchmal kann es nach der Geburt zu einer Schilddrüsenfehlfunktion kommen, wodurch das vegetative Nervensystem durcheinander gerät. Eine Überfunktion kann zu Herzrasen, Nervosität, Reizbarkeit, Überängstlichkeit und Schlafproblemen führen. Eine Unterfunktion dagegen bewirkt stumpfe Haut, Haarausfall, Lethargie und Verlust der Lebensfreude.